Über uns

Das Netzwerk „Mission Aufklärung“

Das Netzwerk „Mission Aufklärung“ ist aus einem Arbeitsbereich des LSVD Sachsen entstanden, um Umpolungsangeboten entgegenzutreten. Es möchte als offenes Netzwerk unter dem Dach des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) gegen religiös begründete Diskriminierung von Homosexuellen vorgehen und darüber aufklären. Die Aktivist*innen kommen aus der Antigewalt-, Menschenrechts- und Bürgerrechtsarbeit.

Unsere Beweggründe

Fundamentalistische Organisationen, die meist an amerikanische Vorbilder anknüpfen, bieten an, Homosexuelle zu Heterosexuellen zu „verändern“ , was nicht möglich ist. Die Organisationen erreichen nur – meist kurzfristige – Verhaltensänderungen, die mit fatalen Nebenwirkungen erkauft werden (vgl. Prof. Dr. Udo Rauchfleisch).

Der durch die Umpolungsangebote erzeugte Anpassungsdruck treibt z.B. homosexuelle Christen zu Organisationen wie beispielsweise „Wüstenstrom“ (mittlerweile „Institut für dialogische und identitätsstiftende Seelsorge und Beratung /Idisb e.V.“) oder „Christen in der Offensive“. Selbstverleugnung und Depressionen sind die Folge. Besonders gefährdet sind homosexuelle Christ*innen, die ihren Glauben ernst nehmen und von Fundamentalisten aus den eigenen Reihen unter Druck gesetzt werden. Wenn die Betroffenen die homophoben Ideologien verinnerlichen, belastet sie das sehr und ein befreiendes Coming-out kann um Jahre oder gar Jahrzehnte hinausgeschoben werden.

Diese mehr als fragwürdigen „Veränderungs“-Angebote stellen an sich schon ein massives Druckmittel und eine enorme Diskriminierung der betroffenen Menschen dar. Der LSVD sowie verschiedene Betroffenenverbände haben sich um Opfer solcher Umerziehungspraktiken und Diskriminierungen zu kümmern, darunter auch Jugendliche, die unter dem enormen Druck zusammenbrachen, dem sie durch die destruktiven Angebote aus ihrem meist evangelikal geprägten Umfeld ausgesetzt waren.

Die Stellungnahmen und verlinkten Zeitungsartikel sowie Videos machen deutlich, dass es sehr viele Menschen gibt, die durch solche fundamentalistisch geprägten Therapieangebote psychische Schäden davongetragen haben, die in Einzelfällen bis zum Selbstmord der Betroffenen führen können.

Manipulative Bewegungen, die derartige Angebote propagieren bzw. unter ihrem Label fördern und dulden, versuchen in der Jugendarbeit und auch sonst allgemein zu „missionieren“. Öffentliche Stellen sind mit dieser Problematik durchweg überfordert, weil sie den wahren Charakter der Aktivitäten nicht durchschauen.

Da die menschenfeindlichen Ansichten und Ziele solcher Organisationen schwer zu durchschauen sind, gelingt es ihnen immer wieder, Unterstützung (Graz 2007, Marburg 2009) oder sogar Förderung mit öffentlichen Geldern (Christival 2008 in Bremen) zu erlangen.

Aufgaben und Ziele

Das Netzwerk „Mission Aufklärung“ möchte die Allgemeinheit über die gefährlichen Angebote und die Aktivitäten der Umpolerlobby aufklären.

Wir wollen aber nicht nur aufklären, sondern auch Alternativen für Betroffene aufzeigen. Opfern, die aus Umpolungsprogrammen aussteigen möchten und deswegen nicht selten bedroht werden, wollen wir Unterstützung vermitteln. Dabei helfen uns die bei uns vernetzten Fachleute aus den Bereichen Psychologie, Seelsorge, Recht und Opferberatung.

Religionsfreiheit

Wir wenden uns gegen jeglichen Missbrauch und die Diskreditierung gläubiger Menschen. Wir wehren uns dagegen, dass durch das negative Handeln weniger homophober Eiferer ganze Glaubensrichtungen in ihrer Gesamtheit in Haftung genommen werden.

So sind z.B. nicht alle Evangelikale homophob. Die Evangelikale Bewegung besteht aus verschiedenen Strömungen. Es gibt auch Vereinigungen evangelikaler Homosexueller.

Wir wünschen uns, dass sich die Wortführer der gemäßigten Strömungen verstärkt zu Wort melden, damit nicht fortdauernd der Eindruck erweckt wird, die Homohasser*innen sprächen für die gesamte Bewegung.